Lexikon des Dialogs - Grundbegriffe aus Christentum und Islam

<emphasize>Richard Heinzmann in Zusammenarbeit mit Peter Antes,</emphasize>

<emphasize>Martin Thurner, Mualla Selçuk und Halis Albayrak (Hg.)</emphasize>

<emphasize>Lexikon des Dialogs -</emphasize>

<emphasize>Grundbegriffe aus Christentum und Islam</emphasize>

<emphasize>Richard Heinzmann in Zusammenarbeit mit Peter Antes,</emphasize>

<emphasize>Martin Thurner, Mualla Selçuk und Halis Albayrak (Hg.)</emphasize>

<emphasize>Lexikon des Dialogs -</emphasize>

<emphasize>Grundbegriffe aus Christentum und Islam</emphasize>

In der Einführung zum vorliegenden Lexikon formulierendie Herausgeber seine Zielstellung: DasWerk möchte Brücken zwischen den ReligionenChristentum und Islam bauen und das Zusammenlebender Kulturen und Religionen im deutschen undtürkischen Sprachraum fördern. Das Lexikon verstehtsich bewusst weder als ein religionswissenschaftlichesnoch als ein orientalistisches Unterfangen.Vielmehr werden Schlüsselbegriffe der beidenReligionen „von innen heraus dargestellt, so wie esgläubige Vertreter der jeweiligen Religion aufgrundihrer fachlichen Kompetenz jeweils sehen“. In demsingulären Fall eines Lexikons, in dem durchgehendalle christlichen Stichworte von christlichen undalle muslimischen Stichworte von muslimischenAutoren verfasst sind, versprechen sich die Herausgeber,dass „das Genuine der jeweiligen Religion unverfälschtzur Sprache kommen kann“.

Dabei – dassei hier gleich angemerkt – ist dem Judentum keinebesondere Beachtung geschenkt worden, vielleichteinfach, weil dies die Verwirklichung dieses Pionierunternehmensweiter kompliziert und auf Jahre hinausgeschobenhätte. Von der Sache her wäre dieEinbeziehung des Judentums eigentlich durchausgeboten, da die jüdische Kultur und Religion zutiefstmit Christentum und Islam verbunden waren undbleiben. Es ist ja möglich, dass eine spätere Überarbeitungdes Werkes diese Dimension aufgreift.

Das Lexikon „geht alle an, die sich um eine konstruktiveZusammenarbeit bemühen“ in den Bereichender Religionsgemeinschaften, der Schulenund Universitäten, der Medien, der Wirtschaft undKultur. Die meisten Begriffe werden einmal auschristlicher und dann aus muslimischer Sicht behandelt(z.B. „Christentum“; „Deismus“; „Demokratie“;„Dialog“; „Gut und Böse“; „Tod“; „Hölle“ u.a.). AndereBeiträge werden aus nicht immer einsichtigenGründen nur aus einer Sicht (z. B. „Muhammad“(isl.); „Heilig“ (isl.); „Intention“ (isl.); „Kreuz“ (chr.);„Kreuzzüge“ (chr.) „David“ (isl.) „Jakob“ (isl.) thematisiert,während etwa „Abraham“ ein christlicher undein islamischer Beitrag gewidmet sind. Hilfreichsind die Verweise am Ende jeden Beitrags auf verwandteBegriffe derselben Tradition und die Angabevon Korrelaten in der jeweils anderen (z.B. wirdam Ende des Begriffs „Fügung, göttliche“ (chr.) aufdas islamische Korrelat „Prädestination“ der amEnde des Beitrags „Heilig“ (isl.) auf das christlicheKorrelat „Sakral/Profan“ verwiesen). Um den vergleichendenGebrauch der türkischsprachigen undder deutschsprachigen Ausgabe zu erleichtern, wirdam Ende des zweiten Bandes ein Index christlicherund islamischen Begriffe (Türkisch – Deutsch) geboten, ebenso wie ein arabisch-deutscher Index ausgewählterislamischer Lemmata.

Die zitierten Texteaus den vielbändigen und schwer überschaubarenHadith-Sammlungen sind vorbildlich belegt. Auchdie umfangreiche Transkriptionstabelle (Deutsch/Türkisch/Islam Ansiklopedisi) und umgekehrt isthilfreich.

Das Lexikon bietet in seinen christlichen Beiträgendurchweg gut lesbare Darstellungen, die auf derGrundlage der biblischen Quellen die spezifischeSicht des jeweiligen Autors darlegen. Es wird somitbewusst nicht versucht, zu einem Begriff oder Lehrgehaltetwa die spezifische Lehre der katholischenKirche oder der griechischen Orthodoxie darzulegenund zu belegen. Im Beitrag „Lehramt“ und „Lehrentscheid“wird durchaus klar, dass lehramtliche Entscheidungenund Präzisierungen und nicht zuletztdie Katechismen früherer Jahrhunderten von Anfangan unabdingbar zu den katholischen bzw. orthodoxenund zu den evangelisch-reformatorischenLehren gehören und diese ohne sie kaum adäquatvermittelt werden können. Auf muslimischer Seite wird ebenfalls keine nach Schulen und konfessionellenGruppierungen differenzierte Sicht geboten.

Die christlichen sowie die muslimischen Autorenvertreten schlicht ihre spezifische Sicht. Diese vonden Herausgebern bewusst vorgegebene Darstellungsweiseist verständlich, zeigt aber zugleich dieGrenzen des vorliegenden, sehr preiswerten Werkesauf. Wir wünschen ihm eine weite Verbreitung undeinen Erfolg, der dem mutigen Einsatz der Herausgeberund Mitarbeiter entspricht.

<emphasize>Christian W. Troll SJ</emphasize>

<emphasize>Freiburg u.a. : Herder Verlag. 2013</emphasize>

<emphasize>ISBN 978-3-451-30911-3</emphasize>

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