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Digitales Lesen ist weiter im Aufwind

(explizit.net) Gastbeitrag von

 

- der katholischen Wochenzeitung für den deutschen Sprachraum . Gute Nachrichten für die angeschlagene Buch- und Zeitungsbranche: Lesen ist in Deutschland wieder „voll im Trend“. Allerdings sind nicht klassische Bücher und Zeitungen sondern vielmehr “digitales Lesen“ mit E-Papern und E-Books gemeint. Dieser Trend der letzten drei Jahre bietet die Chance Inhalte an junge Generationen zu verkaufen, die sich ansonsten eher von Gedruckten abwenden. Voraussetzung dafür ist eine gute Nutzbarkeit auf mobilen Endgeräten (Smartphone und Tablet) sowie ein einfaches Bezahlsystem abseits von langfristigen Abonnements (welche junge Internet-Nutzer ablehnen).

(explizit.net) Gastbeitrag von

 

- der katholischen Wochenzeitung für den deutschen Sprachraum . Gute Nachrichten für die angeschlagene Buch- und Zeitungsbranche: Lesen ist in Deutschland wieder „voll im Trend“. Allerdings sind nicht klassische Bücher und Zeitungen sondern vielmehr “digitales Lesen“ mit E-Papern und E-Books gemeint. Dieser Trend der letzten drei Jahre bietet die Chance Inhalte an junge Generationen zu verkaufen, die sich ansonsten eher von Gedruckten abwenden. Voraussetzung dafür ist eine gute Nutzbarkeit auf mobilen Endgeräten (Smartphone und Tablet) sowie ein einfaches Bezahlsystem abseits von langfristigen Abonnements (welche junge Internet-Nutzer ablehnen).</p> <h2>E-Paper-Boom kann Verluste im Printbereich nicht auffangen</h2> <p>Wie der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 08. Juli 2014 bekannt gab, können immer mehr Verlage mittlerweile mit Online-Journalismus Geld verdienen. Grund dafür sei der „Boom beim Verkauf von E-Papern“. Allein im 1. Quartal 2014 seit der Absatz von Digitalzeitungen auf Smartphones und Tablets um 64 Prozent auf 560.000 Exemplare gestiegen wie der BDZV informierte. Trotzdem können dadurch aber die Verluste im Printbereich (Rückgang verkaufter Auflage um 3,23 Prozent auf 21,51 Millionen, 1993 waren es noch 33,14 Millionen) nicht auffangen, wie Jörg Laskowski vom BDZV betonte. Dadurch sinkt der Gesamtumsatz der Zeitungsbranche, was vor allem auf die sinkenden Anzeigen- und Beilagen-Geschäfte (minus 10 Prozent) zurückzuführen ist.</p> <h2>E-Books im Aufwind</h2> <p>Vor drei Jahren sah die Entwicklung im Bereich „Digitales Bücher“ noch schlecht aus. In einer BITKOM-Umfrage gaben nur 4 Prozent der Deutschen an, über die Anschaffung eines „E-Books“ nachzudenken. Mittlerweile lesen 11 Prozent der Deutschen (8 Millionen Menschen) digitale Literatur, primär auf E-Book-Readern, Tablets und Smartphones. Dabei ist die Nutzungsrate durch alle Altersgruppen bis hin zu den 60-Jährigen angestiegen. Dies zeigt, dass nicht nur junge Generationen auf „digitales Lesen“ setzen, sondern mittlerweile auch die Generation „silver surfer“.</p> <p>Beim Digitalen Lesen stehen neben Büchern vor allem Zeitungen (13 Prozent) ganz oben auf der Nutzungsliste. Zeitschriften (11 Prozent) und sonstige Publikationen (6 Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen. Das Zeitungen und Zeitschriften beim „Digitalen Lesen“ vorne sind liegt vor allem daran, dass Verlage in den letzten drei Jahren Apps auf den Markt gebracht haben. Laut Umfrage der Zeitungs Marketing Gesellschaft (ZMG) aus 2013 bieten 65 Prozent der Verlage Apps für Tablets und 51 Prozent für Smartphones an. 28 Prozent der Verlage, die noch keine digitalen Angebote haben, planen dies für die Zukunft.</p> <p>Laut ZMG-Umfrage 2013 sind Nutzer bereit, für Online-Inhalte zu zahlen. „Auf 64 Prozent der angebotenen Apps werden Gebühren erhoben, bei Smartphones kostet sogar jede zweite Zeitungs-App. Und auch für Werbende scheinen die neuen Vertriebswege attraktiv. So kommt ZMG zu dem Ergebnis, dass 62 Prozent der Verlage auch über mobil optimierte Webseiten verfügen, von denen 44 Prozent Ihren Kunden Online-Targeting ermöglichen“, so die ZMG-Studie.</p> <h2>Tablets unterstützen „Digitales Lesen“</h2> <p>In Deutschland lesen zwei Drittel aller Tablet-Nutzer Zeitungen oder Zeitschriften auf ihrem Tablet, wie Digital-Publishing-Experte Daniel Höpfner betonte. Laut einer Studie der „Association of Magazine Media“ aus 2013 verbringen Besitzer von Tablets und E-Readern im Durchschnitt zwei Stunden pro Woche mit dem Lesen digitaler Zeitungs-/ und Zeitschriften-Ausgaben. Dies ist doppelt so lange wie beim Lesen von Printmagazinen. Dies ist laut Höpfner darauf zurückzuführen, dass Smartphones in der Regel parallel zum Fernsehen verwendet werden, Tablets und E-Book-Reader dagegen aber nicht. Dies erhöht die Mediennutzungszeit und die Aufmerksamkeit beim „Digitalen Lesen“. „Aktuelle Studien haben ergeben, dass die Lesegewohnheiten von EMags denen von Printausgaben entsprechen – Nutzer verweilen deutlich länger beim Lesen und tauchen tiefer in den Stoff ein, statt sich leichter von ihrer Umgebung ablenken zu lassen“, so Höpfner. Dies liegt auch daran, dass beim Digitalen Lesen auf Tablets der User langsamer ermüdet als beim Lesen auf Websites, wo der Wechsel der Seiten zur Ablenkung und zur Ermüdung beiträgt.</p> <h2>Digitales Lesen gleichwertig oder besser als beim gedruckten Buch</h2> <p>Im Rahmen einer Lesestudie wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in 2013 belegt, dass das Lesen auf elektronischen Lesegeräten keinen Nachteil gegenüber dem Lesen gedruckter Texte hat „Mit der Studie können wir die verbreitete Meinung, das Lesen am Bildschirm habe nachteilige Effekte, wissenschaftlich fundiert entkräften“, so Dr. Stephan Füssel, Leiter des Instituts für Buchwissenshaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.</p> <p>Auch wenn in der subjektiven Wahrnehmung der Befragten das Lesen auf dem gedruckten Papier „schöner“ bewertet wurde, stehen die Studienergebnisse im Kontrast dazu. Demnach liefern Tablet-PCs gegenüber E-Ink-Readern und einer Papierseite einen „nicht bewusst wahrnehmbaren Vorteil“: Die Informationen werden über Tablet-PCs leichter verarbeitet. Und noch einen interessanten Befund ergab die Studie: Während bei jüngeren Befragten keine Leseunterschiede zwischen Tablet – E-Ink-Reader und Papier gibt, zeigten die älteren Befragten schnellere Lesezeiten bei Tablet-PCs.</p> <p>Auch beim Vergleich zwischen Papier und E-Ink-Reader widerlegt die Studie die subjektive Wahrnehmung der Befragten: In Bezug auf die Leseleistung macht es keinen Unterschied, ob man auf einem Papier oder einem E-Ink-Reader liest. </p> <h2>Paradigmenwechsel in der Kulturtechnik Lesen</h2> <p>„Das Lesen von E-Books wird sich in den nächsten Jahren rasant verbreiten und einen Paradigmenwechsel in der Kulturtechnik Lesen bewirken“, so lautet die zentrale These des „Trendreport E-Reading 2012“. Die Studie belegt, dass nicht nur junge Leser auf Digitales Lesen setzen, sondern auch die „Vielleser“ im Alter von 40-49 Jahren. So sieht der Trendreport für die Zukunft ein „großes Marktpotential“ für die weitere Verbreitung des „Digitales Lesens“, insbesondere bei E-Books. Dieser Trend wird durch die aktuellen Zahlen des BDZV für E-Paper weiter belegt.</p> <p><emphasize>Fazit:</emphasize>

<p><emphasize>1. Digitales Lesen wird immer beliebter und dessen finanziellen Einnahmemöglichkeiten steigen.</emphasize>

<p><emphasize>2. Der Verkauf von gedruckten Zeitungen und Zeitschriften wird weiter sinken.</emphasize>

<p><emphasize>3. Print bleibt aber dauerhaft bestehen, da „digitales Lesen“ parallel zum gedruckten Buch verwendet wird. Laut „Trendreport E-Reading 2012“ geben 60 Prozent der Befragten an, insgesamt mehr zu lesen, seitdem sie „digital Lesen“. „Lesen bleibt die wichtigste Kulturtechnik“, ist sich auch Dr. Stephan Füssel von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sicher.</emphasize>

<p><emphasize>Christian Schnaubelt</emphasize>

<p>.</p> <h2>P.S.: Gastbeitrag von <link target="_blank" url_id="1813"> - der katholischen Wochenzeitung für den deutschen Sprachraum.</h2>


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