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Katholiken wählen nicht mehr die Demokraten

Die traditionelle amerikanische Partei der Katholiken in den USA waren die Demokraten. Der bisher einzige katholische US-Präsident, John F. Kennedy, war Demokrat, ebenso gehören viele ältere katholische US-Politiker den Demokraten an. Doch das Blatt hat sich gewendet. Heute gelten die Demokraten bei vielen aktiven Katholiken in den USA als nicht mehr wählbar. Was ist geschehen?

Die traditionelle amerikanische Partei der Katholiken in den USA waren die Demokraten. Der bisher einzige katholische US-Präsident, John F. Kennedy, war Demokrat, ebenso gehören viele ältere katholische US-Politiker den Demokraten an. Doch das Blatt hat sich gewendet. Heute gelten die Demokraten bei vielen aktiven Katholiken in den USA als nicht mehr wählbar. Was ist geschehen?

Die Affinität zwischen den Demokraten und den Katholiken

Die demokratische Partei ist älter als die republikanische. Die Ursprünge der Partei reichen bis Jefferson zurück, der 1826 starb. Die Republikaner wurden 1854 gegründet, um die Sklaverei zu beenden. Entsprechend populär ist bis heute Abraham Lincoln, der als republikanischer Präsident (1861-1865) die Sklaverei abschaffte. In den durch Bürgerkrieg neu geschaffenen Vereinigten Staaten wandte sich die demokratische Partei nun jedoch besonders den Einwanderern und Arbeitern zu. Die soziale Frage wurde drängender und die Demokraten gewannen die Unterstützung vieler Katholiken, die eher aus ärmeren Schichten und Ländern in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten einwanderten. Verstärkt wurde dies in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, als unter Präsidenten Kennedy und Johnson die Demokraten zu einer Partei der Bürgerrechtsbewegung und der sozialen Politik wurden, während die Republikaner als konservativ und altbacken galten. Viele Katholiken und Bischöfe unterstützten die Demokraten, weil diese Partei für soziale Gerechtigkeit steht.

Abtreibung: Die Wende zu den Republikanern

Doch alles dies gehört der Vergangenheit an. Die Demokraten gelten vielen aktiven Katholiken heute als atheistisch-linke, wenn nicht gar anti-religiöse Partei, ein Image zu dem Obama sehr viel beigetragen hat. Seit den 90ern unterstützt die demokratische Partei Abtreibung. Da entsprechend katholischer Lehre das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt, kann diese Politik von Katholiken nur abgelehnt werden, da sie die Tötung Ungeborener zum Recht erhebt. Johannes Paul II. sprach in diesem Zusammenhang von einer „Kultur des Todes“, der er eine „Kultur des Lebens“ entgegenstellte. So halten viele Katholiken nach einer anderen Partei Ausschau. Wegen des durch das Wahlrecht programmierten Zweiparteiensystems in den USA bleiben nur die Republikaner übrig.

Aber es ist bei weitem nicht allein die Abtreibungsgesetzgebung, die vielen Katholiken Kopfschmerzen bereitet. Die demokratische Plattform, die alle vier Jahre wie eine Art Parteitag die Ideen und Überzeugungen der Partei zum Ausdruck bringt, löschte 2012 das Wort „Gott“ aus allen Aussagen und Stellungnahmen. Das Programm, so scheint es, wollte gleichsam Gott loswerden. So wurde aus dem „gottgegeben Potenzial“, wie es noch 2008 hieß, nun schlicht das „Potenzial“. Hinzu kommt, dass eine der ersten Amtshandlungen Obamas darin bestand, die Organisation „Planned Parenthood“ staatlich zu finanzieren. Trump hat die staatliche Unterstützung inzwischen wieder zurückgenommen. Auch hat Obama durch die neue staatliche Krankenversicherung, „Obamacare“ genannt, katholische Einrichtungen gezwungen, für Verhütungsmittel zu zahlen. Der Aufschrei der Bischöfe war entsprechend groß. Hinzu kommt die massive Förderung der Genderideologie und ähnlicher Maßnahmen, die traditionellen Familienbildern den Kampf ansagen.

Die Wahl zwischen Pest und Cholera

Für viele Glaubende Katholiken war die Wahl 2016 eine zwischen „Pest und Cholera“, da keine der Parteien und noch weniger einer der beiden Kandidaten eine Verwirklichung der katholischen Soziallehre in Aussicht stellte. Der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput fasste die Stimmung in folgende Worte: „In der Zwischenzeit beschreibt ein Freund die Wahl, mit der die Wähler im November konfrontiert sind, wie folgt: Ein vulgärer, proletenhafter Rüpel, der Frauen nicht respektiert, mit einem ernsten Impulssteuerungsproblem; oder eine intrigante, robotische Lügnerin mit einem lebenslangen Appetit für die Macht und einem Gefolge von anti-katholischen Bigotten“ (Übersetzung).

"Bigott" wird in den USA sehr vielschichtig verwendet. Es kann neben heuchlerisch auch rassistisch oder ähnliches heißen, meist wird es einfach benutzt, um andere zu diskreditierten. In Bezug auf Hillary Clinton: sie gilt als verlogen, da sie als Machtmensch ohne wirkliche Überzeugungen gesehen wird und einfach das sagt, was politisch gerade passt.

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Quelle des Zitats von Erzbischof Caput:



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