Foto: Philipp Müller

Terror, Vatikan und Genozid

Mitte Januar tötete ein Drohnenschlag im pakistanischen Stammesgebiet des Shawal-Tals an Afghanistans Grenze nicht nur die al-Qaida-Führer Ahmad Faruq und Adam Ghadan, beide Amerikaner, sondern auch deren Gefangene, den Amerikaner Warren Weinstein und den Italiener Giovanni Lo Porto. Drei Monate später, am 23. April, übernahm nun Präsident Obama öffentlich die Verantwortung - und entschuldigte sich für den Tod beider Geiseln.

Damit trat al-Qaida ins Rampenlicht, die der „Islamstaat“ mit Mordvideos über das Köpfen von 21 ägyptischen und 31 äthiopischen Christen am libyschen Strand des Mittelmeers in den Medienschatten drückte, gewiss seit dem Pariser

 

-Angriff. In Italien deckten Behörden Anschlagpläne auch gegen den <link url_id="1902"> und den Vatikan auf. In diesem Licht nahm Italiens Polizei am 24. April zehn afghanische und pakistanische Jihadis fest.

Mitte Januar tötete ein Drohnenschlag im pakistanischen Stammesgebiet des Shawal-Tals an Afghanistans Grenze nicht nur die al-Qaida-Führer Ahmad Faruq und Adam Ghadan, beide Amerikaner, sondern auch deren Gefangene, den Amerikaner Warren Weinstein und den Italiener Giovanni Lo Porto. Drei Monate später, am 23. April, übernahm nun Präsident Obama öffentlich die Verantwortung - und entschuldigte sich für den Tod beider Geiseln.

Damit trat al-Qaida ins Rampenlicht, die der „Islamstaat“ mit Mordvideos über das Köpfen von 21 ägyptischen und 31 äthiopischen Christen am libyschen Strand des Mittelmeers in den Medienschatten drückte, gewiss seit dem Pariser

 

-Angriff. In Italien deckten Behörden Anschlagpläne auch gegen den <link url_id="1902"> und den Vatikan auf. In diesem Licht nahm Italiens Polizei am 24. April zehn afghanische und pakistanische Jihadis fest.</p> <p>Im bergigen afghanisch-pakistanischen Grenzraum, wo sich al-Qaida einnistete, schlugen seit 2004 über 400 Drohnen ein. Im jüngsten halben Jahr töteten sie 40 Jihadis mit dem Effekt, dass al-Qaida ihre Leitstellen woanders ausbaut, darunter in Sudan, Libyen, Syrien, Mittelafrika und Jemen. Im jüngsten Krieg der Sunni-Allianz Saudi-Arabiens gegen die iranisch gestützten al-Huthis setzte Barack H. Obama ein Zeichen, indem er durch eine Flotte des Flugzeugträgers „Theodore Roosevelt“ vor dem Golf von Aden verhinderte, dass dort ein iranischer Konvoi mit neun Schiffen Waffen für die al-Huthis ablud. Deshalb fehlt dieser Kriegsflamme der Brennstoff, vorerst. Noch ist offen, wie Teheran reagiert und ob die Seiten politische Wege suchen. Dass bei den al-Huthis Plakate der Hizballah aufkamen, zeigt, was Teheran dort vorhat. Amerika blockiert es, verhandelt aber weiter im </p> <p>

<p>.</p> <p>

<p> scheint Iran als Regionalmacht zu sehen. Dies folgt seiner fehlerhaften Analyse, in der er die expansive Natur des Regimes verkennt, das seit </p> <p>

<p> islamistische Revolten anzettelt. Obama ignoriert </p> <p>

<p> als Erklärungsansatz. Als ihn Journalisten am 17. April fragten, ob angeblich denn Muslime christliche Flüchtlinge ins Mittelmeer warfen, schwieg er, wozu Italiens Premier Matteo Renzi sagte, es gehe nicht um Religion, sondern um die Menschenwürde. Politiker speisen Bürger zur Migrantenkrise am Mittelmeer ab. Als der „</p> <p>

<p>“ Christen köpfen ließ, hieß es am 20. April in Brüssel, dies wäre keine Kollision der Zivilisationen, kein Kampf des Islams gegen den Westen, sondern der kriminelle Missbrauch einer noblen Religion für Terror im Machtkampf – aber wer gegen wen?</p> <h2>Wortinhalte</h2> <p>Die Realität nicht beim Namen zu nennen, damit sind </p> <p>

<p>, Renzo und die Europäische Union nicht allein. Sie verwehren ihren mündigen Wählern, die sie durch ihre Steuern bezahlen, sich eine klare Meinung zu bilden. Zu viel und schief erklärt es der Verfassungsschutz. Zwar sei </p> <p>

<p> eine Gewaltideologie und politischer Missbrauch der Religion, aber jihadistische Propaganda wäre „unislamisch“ und die Erklärung eines totalen Kriegs gegen den Westen und seine Bürger durch Terror sei mit Islam unvereinbar.Ebenso erhebt sich dieses Amt in theologischen Fragen zum „Mufti oder Mullah“, etwa in seinen Worten über den „kleinen </p> <p>

<p>“.</p> <p>In der Art sprach Ioannis Vrailas am </p> <p>

<p> in New York für die Europäische Union zur Rolle der Jugend, in der Begegnung mit dem „gewaltsamen </p> <p>

<p>“. Den benennt er nicht genauer. Im Gegenteil, er behauptet </p> <p>

<p>, dass dieser nicht mit einer Religion, Nationalität oder Zivilisation zu verknüpfen wäre. Im Widerspruch dazu forderte er dann, die „dahinter liegende Faktoren anzusprechen, um der Radikalisierung zu begegnen“. Diese Rede ist unverständlich, zumal er von der Rolle religiöser Führer spricht. Welcher denn?</p> <p>Wer das Gestern erkennen will, sucht oft gegen Ignoranz den Dreiklang von Verarbeiten, Verbessern und Vorbeugen. Präsident Gauck tat dies, indem er die „genozidale Dynamik“ betonte, der das armenische Volk im Osmanenreich unterlag. Es lohnt, näher hinzusehen.</p> <p><emphasize></emphasize>

<p><emphasize>Für und - Wider der Gedenkrede des Bundespräsidenten Joachim Gauck</emphasize>

<p><emphasize>Berliner Dom, 23. April </emphasize>

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<p><emphasize></emphasize>

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  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Täter im rassistisch, ethnisch oder religiösen Massenmord waren fanatisch überzeugt. – Sie suchten aber </paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">auch ihr Treiben zu verstecken, Befehle zu vernichten, hegten in Ansätzen eine Art Unrechtsbewusstsein.</paragraph>
  • <paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Die jungtürkische Ideologie eines ethnisch homogenen, religiös einheitlichen Nationalstaat entsagte des zuvor bunten Miteinanders im Osmanenreich. – Die Ideologie war der Islamismus mit einem genozidalen Strang, den deutsch-osmanische Kreise durch die und als Jihadismus weit propagiert haben.</paragraph>
  • <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Einheits- und Reinheitsideologien enden nicht selten in Ausschluss, Vertreibung und in letzter Konsequenz in mörderischer Tat. – Die genozidale Dynamik führte auch zum versuchten Genozid an Palästinas <link url_id="1920">.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Es traf, wie Gauck sagte, auch Griechen, Assyrer oder Aramäer. Zivile Minoritäten wurden zu Kriegszielen aufgrund einer vermeintlichen Art der „Höherwertigkeit“. Der Kaiser benutze seit 1908 dafür „<link url_id="1874">“.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Indem wir uns erinnern, setzen wir niemanden, der heute lebt, auf die Anklagebank. – Doch, all die Leugner.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Auch wir Deutsche insgesamt müssen uns noch der Aufarbeitung stellen, wenn es um eine Mitverantwortung am Völkermord an den Armeniern geht. – Die deutsch-osmanische <link url_id="1892"> des Islams trug dazu bei.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Deutsche Militärs planten und deportierten teilweise mit. Hinweise der Beobachter, die gegen Armenier den Vernichtungswillen genau erkannten, wurden ignoriert. – Der Kaiser kalkulierte die Islampolitik ab <link url_id="1827">.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Wir tun es, damit kein Diktator und niemand, der ethnische Säuberungen für legitim hält, erwarten kann, dass man seine Taten ignoriert oder vergisst. – Das heutige Leugnen von Realitäten bewirkt das Gegenteil.</paragraph> <li><paragraph xmlns:tmp="http://ez.no/namespaces/ezpublish3/temporary/">Niemand braucht vor der Wahrheit Angst zu haben. – Eine moralische und materielle Restitution steht an.</paragraph> </ul>

    Gauck erwähnte die jungtürkische Ideologie, die einen ethnisch homogenen, religiös ein-heitlichen Nationalstaat anstrebte. Der Kaiser nannte sie „Islamismus“. Wie sein Biograph John C.G. Röhl enthüllt, schwebte ihm am 3. September 1908 die Möglichkeit eines islamistischen Aufstands „von Indien bis Marokko“ vor, der anzeige, wie die britische, russische und französische Macht in Mittelost untergehe. Wilhelm sprach gar von seiner 20jährigen, mühsam aufgebauten Türkenpolitik. General Bruno von Mudra nannte sie in „diabolischer Rücksichtlosigkeit“ mit allen Ränken die Türkei zum Feinde England und Frankreichs zu machen. Das hieß, Istanbul von einer bislang defensiven zu einer aggressiven

    <p> zu bringen. Dies gelang </p> <p>

    <p>. Es sollte in der Tat endlich der </p> <p>

    <p>. Staat werden, der den Völkermord an Armeniern - und seine Anteile daran - voll </p> <p>

    <p> und anerkennt.</p> <p><emphasize>Stellen sie Fragen zu diesem Thema in der<emphasize>Facebook Gruppe<link target="_self" url_id="1855">.</emphasize></emphasize>

    <p><emphasize><emphasize>Folgen sie dem<link target="_self" url_id="1856">auf Twitter.</emphasize></emphasize>



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