dpa / picture-alliance

Russland und die Türkei nähern sich an

Die Eile, mit der Putin sich mit Erdogan versöhnt, hat in Russland großes Staunen hervorgerufen. Die Hintergründe des Attentats zeigen, warum die beiden Länder näher zusammenrücken. Die letzten Anschläge am Flughafen Atatürk in Istanbul haben deshalb mit Russland, weil die meisten der Attentäter aus Russland stammten. Die Anschläge sollten ein Warnzeichen an die türkische Regierung sein oder sogar als Rache für die Versöhnungsversuche mit Israel und Russland.

Die Eile, mit der Putin sich mit Erdogan versöhnt, hat in Russland großes Staunen hervorgerufen. Die Hintergründe des Attentats zeigen, warum die beiden Länder näher zusammenrücken. Die letzten Anschläge am Flughafen Atatürk in Istanbul haben deshalb mit Russland, weil die meisten der Attentäter aus Russland stammten. Die Anschläge sollten ein Warnzeichen an die türkische Regierung sein oder sogar als Rache für die Versöhnungsversuche mit Israel und Russland.

Der Organisator der Attentate konnte sich in ganz Europa bewegen

Wenn man genau sein will, kamen die Attentäter aus dem Nord Kaukasus, aus Tschetschenien. Die Identität von zwei weiteren müssten die kirgisischen Sicherheitsdienste bestätigen, nämlich dass einer der Angreifer aus Kirgisien kam. Das ist mittlerweile bekannt.

Weit weniger wird darüber gesprochen, dass einer als Flüchtling in Oestreich registriert war und dass ihm dieser Status ermöglichte, jahrelang durch ganz Europa, manchmal auch mit den Autos voll von den Maschinengewehren und Munition, zu reisen und immer wieder davon zu kommen, wenn er verhaftet wurde. Der Mann heißt Ahmed Tschataev.

Im Jahre 1980 geboren, wurde er wegen seiner Beteiligung an bewaffneten Gruppierungen in Tschetschenien verhaftet. 2001 hat er Tschetschenien verlassen und ging nach Österreich, wo ihm der Flüchtlingsstatus zugesprochen wurde. Er hat weiter für islamistische Organisationen gearbeitet. 2008 wurde er zusammen mit andren Tschetschene in einem Auto, das ihm gehörte, im schwedischen Trelleborg verhaftet. Im Auto wurden Kalaschnikows, Munition und Sprengstoff gefunden. Deswegen musste er ein Jahr in Haft bleiben.

Im gleichen Jahr hat ein Gericht in Tschetschenien Tschtaev wegen seiner Mitgliedschaft in Terrororganisationen verurteilt. Die Informationen über diese Tätigkeit Tschtaevs wurden an Interpol weitergeleitet. In russischen Medien wird behauptet, dass er bereits 2003 von Sicherheitsdiensten wegen Rekrutierung und Finanzierung bewaffneter Organisationen gesucht wurde.

Die Auslieferung an Russland unterblieb

2010 wurde er wieder in Ukraine verhaftet. In seinem Handy wurde die Instruktion für den Bau einer Bombe gefunden. An Russland wurde er aber nicht ausgeliefert. Amnesty International und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte die Behörden in der Ukraine aufgefordert, ihn wegen seines Flüchtlingsstatus‘ nicht an Russland auszuliefern. Auch eine nationalistische Organisation (Trizub) hat Demonstrationen vor den Gebäuden Ukrainischer Behörden mit der Forderung organisiert, diesen tschetschenischen Flüchtling nicht an Russland auszuliefern. Der Mann wurde noch zweimal verhaftet – einmal an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei und zweites Mal in Georgien. Aus diesem Land kommt eigentlich die Mehrheit der tschetschenischen IS-Anhänger. Er wurde bei einem Gefecht, bei dem drei Offiziere des georgischen Sicherheitsdienstes getötet wurden, festgenommen. Wieder musste er nicht lange in Haft bleiben. Danach ließ er sich in der Türkei nieder, wo er für die Organisation der Terroranschläge in Russland und Europa verantwortlich war.

Ganze 13 Jahren hat Russland vergeblich versucht, seine Auslieferung zu erreichen. Offensichtlich fällt die Kooperation mit Russland schwer.



Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Zum Seitenanfang