Foto: kremlin.ru

Nicht nur Liebe

Präsident Putin zieht viele Register, vom Militär bis zur Wüstenmusik im historischen Palmyra.

In Amerika breiten sich Einsichten zum Islamismus und einem sehr langen Kampf dagegen aus.

Eurofrust und Eurowut gehen um, jedoch auch die aufmunternden Träume von Papst Franziskus.

Präsident Putin zieht viele Register, vom Militär bis zur Wüstenmusik im historischen Palmyra.

In Amerika breiten sich Einsichten zum Islamismus und einem sehr langen Kampf dagegen aus.

Eurofrust und Eurowut gehen um, jedoch auch die aufmunternden Träume von Papst Franziskus.

Wärend die Präsidenten Obama und Putin differieren, ob oder nicht ihr Amtskollege al-Asad weiter seine Rolle spiele, empfing dieser in Damaskus iranische Gesandte, die erklärten, Teheran stehe zu ihm, denn Terror bedrohe den gesamten Raum. Da die Iraner, Syrer und Russen Terroristen in jenen wähnen, die ihre Regimes angehen, bekämpfen sie "Rebellen", auch die, die Amerika als Moderate unterstützt. Zerstört Putin dabei, was Obama aufbaute?

Das meint

<p> und Umfeld, wo zwei Hospitäler angegriffen wurden. Amerikaner und Russen verlängerten den bedingten </p> <p>

<p> bis Mitternacht zum 10. Mai, örtlich also von Aleppo bis </p> <p>

<p> mit dem russischen </p> <p>

<p> in vollem Betrieb, bis dann auch in Europa die Feiern zum 71. Jahrestag der Berliner Kapitulation vorbei sind.</p> <h2>Oper in der Wüste</h2> <p>Putin zieht viele Register. Einerseits spielte in </p> <p>

<p> bekanntem Amphitheater, wo Jihadis des "Islamstaats", IS, im Vorjahr noch 25 Syrer ermordet haben, am 5. Mai das St. Petersburger Mariinsky Theater Orchester unter Valery Gergiew "Nicht nur Liebe", Не только любовь, der Lyrischen Oper R. K. Schtschedrins, wobei sich Präsident Putin da aus </p> <p>

<p> per Satellit einschaltete und Rotarmisten im Kampf gegen den globalen Terror dankte, diesem "</p> <p>

<p>". Er betonte die Gefahr, Märtyrer zu werden. Laut russischen Medien sei einer ihrer Lufteinsatzlenker am Boden von 30 Jihadisten des "Islamstaats", IS, umzingelt worden. Jedoch riss er diese mit in seinen Tod, als er die Fliegerangriffe auf sie und sich gesteuert hatte. Das Foto zeigt einige Gäste jenes Konzerts, die russische Virtuosität und die neue Mittelostgeltung "für das Gute" zu erleben schienen.</p> <p>In der Wüstenmusik schien humanitäres Licht im Bürgerkrieg auf, der sich hinzieht, weil ein Autokrat den Einwohnern seit Mitte März </p> <p>

<p> keine freien Wahlen gewährt. Da diese auf der Straße protestierten, setzte er gegen sie chemische Waffen ein. Angela Merkel wies Mitte </p> <p>

<p> aber jeden deutschen Einsatz ab. Ohne Putins Hilfe wäre al-Asad unhaltbar und die Syrer könnten ihre Belange eher frei organisieren. So aber zieht sich alles tödlicher hin.</p> <p>Stagnation beherrscht aber nicht nur Syrien. Zwar greifen auch türkische Flieger gegen den IS in Syriens Qandil-Raum an, aber auch gegen </p> <p>

<p> der PKK-Arbeiterpartei. Diese sollen in der Türkei ab Juli bei sechs Suizidattacken 200 Menschen getötet haben. Ankara ringt mit Kurden und Jihadis. </p> <p>

<p> lähmt eine Regierungskrise. US-General Michael T. </p> <p>

<p> sagt, Radikalislam wäre eine "-ismus-Ideologie" wie Nazismus und Kommunismus, demnach nicht nur auf dem Schlachtfeld zu schlagen. Am 5. Mai meinte er, radikaler Islamismus sei auch liiert mit Iran und Nordkorea. Ist zu ergänzen: beide in Achsen mit Moskau-Beijing.</p> <h2>Eurofrust</h2> <p>Um die Flüchtlingskrise zu lindern, will Premier Cameron weitere unbegleitete Kinder aus Syrien aufnehmen, also über die 20.000 Flüchtlinge über fünf Jahre hinaus. Er nannte für die Sprösslinge keine Zahlen. Denn er will nicht den Zulauf ermutigen. Die Briten wählten Sadiq Khan zu ihrem Bürgermeister, ein Muslim. Der liberale Pakistan-Brite meinte, allen zu dienen. London beteiligt sich nicht an der EU-Flüchtlingsverteilung. Für Briten gilt es nicht, dass die EU-Kommission die Reform des Asylsystems prüft. Sie schlägt Strafzahlung für die EU-Länder vor, die entgegen der Abrede keine Flüchtlinge akzeptieren. Es ging um 250.000 Euro je Person an Länder, die Flüchtlinge aufnehmen.</p> <p>Solche Ideen mögen eine Logik haben, sind aber dazu angetan, Eurofrust zu verstärken. Wenn Wähler das Gefühl haben, Brüssel entscheidet über ihre Köpfe hinweg in so tiefgehenden Punkten, dann werden für Europa keine Sympathien mehr aufkommen. Die allgemeine Verunsicherung bezieht sich auch auf die vorläufigen Grenzkontrollen mit dem Ziel, dann wieder zum "normal funktionierenden" </p> <p>

<p> zurückzukehren. Denn neun Staaten, darunter Deutschland, führten zeitweilige Binnengrenzkontrollen ein.</p> <p>

<p><emphasize>: fünf Länder kontrollieren weiter ein halbes Jahr Binnengrenzen, Brüssel, 4. Mai </emphasize>

<p>

<p>1 Dänemark: in den Häfen mit den Fähren nach Deutschland und an der deutschen Landgrenze.</p> <p>2 Deutschland: Kontrollen an der deutsch-österreichischen Landgrenze.</p> <p>3 Norwegen: Kontrollen in den Häfen mit den Fähren nach Dänemark, Deutschland und Schweden.</p> <p>4 Österreich: Kontrollen an der Grenze zu Ungarn und an der slowenischen Landgrenze. [Brenner-Streit].</p> <p>5 Schweden: Kontrollen in den Häfen Süd und West sowie an der Öresund-Brücke.</p> <h2>Euroträume</h2> <p>Als sich Kanzlerin Merkel und Italiens Premier Matteo Renzi am </p> <p>

<p>. Mai in Rom trafen, ging es auch um eine "Strategie für Afrika" unter Europas Leitung. Denn aus Libyen, und dahinter </p> <p>

<p>, steht der nächste Strom von Migranten an, wenn sich die Lage dort, wo der IS agiert, nicht stabilisiert. Renzi meinte, in Afrika zu investieren, Entwicklungs-hilfe zu bieten und Arbeitsplätze zu schaffen. Wie das zu bezahlen wäre, blieb offen. Erneut sagte der Premier, die Kanzlerin habe vom </p> <p>

<p>-Syndrom geredet, etwas "Wichtiges für unsere Kultur" und ein zu benutzendes Bild. Mag sie das einmal erklären?</p> <p>Renzi betonte die Vereinigten Staaten Europas. An Rom muss es liegen, wo Träume im Lichte der Geschichte reifen - ungeachtet der gegenwärtigen Instabilitäten und des Globalkriegs. Das ergriff wohl auch Papst Franziskus. Er träumte von einem Europa, wo es kein Verbrechen sei, ein Migrant zu sein und eine größere Verantwortung für die Würde des Menschen erfordere; ein Europa, von dem man nicht sage, dessen Pflicht gegenüber den Menschenrechten wäre seine letzte Utopie gewesen. Ja, Liebe ist nötig; auch ein Augenmaß für die Bedrohungen durch den IS, nicht zuletzt gegenüber </p> <p>

<p>.</p> <p>Denn Fragen der sich wandelnden Identitäten sind im Alltag sehr konkret wie auch das schwindende Selbstvertrauen in die europäischen Werte. </p> <p>

<p> und "-</p> <p>

<p>" treffen dabei aufeinander. Wenn es Präsident Erdoğan am 6. Mai abwies, seinen allzu breiten Terrorbegriff als eine der 72 zu erfüllenden Bedingungen zu verändern, so schafft dies Misstrauen: seine Umgangsart mit Kritikern könnte über Visafreiheit Europa erfassen. Das bedingte Ja zur Visabefreiung muss auf den Prüfstand und darf nur realisiert werden, wenn alles erfüllt, keine Eingriffe in die freie Rede und andere Grundwerte erlaubt sind. Nicht nur Liebe treibt viele um, sondern auch Vorsicht aus </p> <p>

<p>.</p> <p><emphasize>Wolfgang G. Schwanitz</emphasize>

<p><emphasize>Mehr Informationen in der<emphasize>Facebook Gruppe<link target="_blank" url_id="2007">.</emphasize></emphasize>

<p><emphasize>Folgen sie dem<link target="_blank" url_id="1856">auf Twitter.</emphasize>



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