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Er, Sie, Es, Huhn und Hahn

(explizit.net) Hieß es früher mal, man sei nicht Fisch noch Fleisch, wisse nicht, ob man Huhn oder Hahn sei, so ist die Geschichte jetzt völlig diffus geworden. Baden-Württemberg hat erklärt, es dürfe nicht mehr Studentenwerke heißen, sondern nur noch Studierendenwerke. Kluge Leute haben ausgerechnet, der Genderspaß kostet mehrere 100.000 Euro. Konsequent ist diese Sprachverwirrung sowieso nicht, geschlechtsneutral kann die Sprache nicht sein, Sprache als solche ist schon ein Femininum. Es kommt viel mehr darauf an, welch Geistes Kind man ist.

(explizit.net) Hieß es früher mal, man sei nicht Fisch noch Fleisch, wisse nicht, ob man Huhn oder Hahn sei, so ist die Geschichte jetzt völlig diffus geworden. Baden-Württemberg hat erklärt, es dürfe nicht mehr Studentenwerke heißen, sondern nur noch Studierendenwerke. Kluge Leute haben ausgerechnet, der Genderspaß kostet mehrere 100.000 Euro. Konsequent ist diese Sprachverwirrung sowieso nicht, geschlechtsneutral kann die Sprache nicht sein, Sprache als solche ist schon ein Femininum. Es kommt viel mehr darauf an, welch Geistes Kind man ist.

Frauen sollen gleichberechtigt sein, das ist in Ordnung. Es ist scheinbar auch ungerecht, wenn Frauen für die gleiche Tätigkeit weniger Geld als Männer bekommen. So weit so gut. Wir leben jedoch im Kapitalismus und da wird gerechnet. Eine Frau ist für einen Arbeitgeber teurer als ein Mann. Frauen bekommt man leichter für eine halbe Stelle als einen Mann, also macht die Wirtschaft, was für sie am günstigsten ist. Das Kämpfen für die Gleichberechtigung der Frau ist eine Augenwischerei. Und durch eine geschlechtsneutrale Formulierung wird keine Gerechtigkeit hergestellt. In vielen Berufen gibt es außerdem gar keinen Unterschied in der Bezahlung. Angeführten Statistiken mal wirklich auf den Grund zu gehen, das wäre angebracht. Vielleicht stellt man dann fest: Vor der Sprache kommt das Denken.

Rettet die Sprache

Abgesehen davon, was tatsächlich die Ungerechtigkeiten sind und wo Frauen schlechter gestellt sind als Männer, ist es an der Zeit, zur Rettung der Sprache aufzurufen. Man lese mal „Die gerechte Bibel“. Das ist ein Wörterverwirrspiel. Wo liegt der Unterschied zwischen Studenten und Studierenden? Welche Ideologie verbirgt sich hinter dieser angeblich „guten“ Sprachregelung? Sinkt die Lust am Lesen proportional zur geschlechtergerechten Sprache? Und außerdem heißt es schon lange nicht mehr der Kanzler, sondern die Kanzlerin. Heutige Kinder und Jugendliche kennen die männliche Variante gar nicht. Die Heranwachsenden gehen auch in die Schule, die Lehre und die Universität, werden also von früh an aufs Femininum getrimmt. Erst später müssen sie in den Beruf und lernen den Ernst des Lebens kennen. Später aber gibt es wieder die Rente oder die Pension. Und wieder ist es das Maskulinum, durch das dieser Spaß den finalen Abschluss findet: Der Tod. Das ist ungerecht, entschädigend ist für die Männer nur, dass man/frau am Ende in die Hölle und den Himmel kommt.

Mal weiter gedacht

Man/frau halte mal fest, dass das Maskulinum gar nicht so schlimm ist. Denn es heißt die Gewalt, die Macht, die Vergewaltigung, die Selbsttötung, die Konfrontation,

die Krise, die Unterdrückung, die Schlacht, die Tötung, die Verwirrung, dafür aber der Frieden, der Segen, der Sinn. Viele gute und fundamentalen Dinge sind eh geschlechtsneutral sächlich: das Sein, das Dasein, das Leben, das Glück, das Ende. Und das ist alles gut so. Es lebe der Unterschied, der Spannung ins Leben bringt. Und was sich liebt, das neckt sich. Wo alle Differenzen vom Amt für geschlechtergerechte Sprache geahndet werden, hat niemand mehr den Mut, Mann oder Frau zu sein und sich auch so zu verhalten.



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