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Amerika im Sektenkrieg

Zwei Tage lang empfing Präsident Obama im Weißen Haus und in Camp David Führer aus den sechs Staaten des Golfkooperationsrats. Die Araber alarmiert der

 

zwischen den Mächten und Iran. Herauskam die Strategische Partnerschaft, die eine Gemeinsame Erklärung am <link url_id="1950"> verkündete. Zwar waren nur zwei Staatschefs zugegen, doch gedieh alles auch ohne den erhofften formellen Bündnispakt. Der Golfrat wurde 1981 gegründet, um Staaten vor der Islamischen Revolution im Iran <link url_id="1875"> und dem Iran-Irak Krieg zu bewahren. Die Mitglieder sind: Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und Oman.

Zwei Tage lang empfing Präsident Obama im Weißen Haus und in Camp David Führer aus den sechs Staaten des Golfkooperationsrats. Die Araber alarmiert der

 

zwischen den Mächten und Iran. Herauskam die Strategische Partnerschaft, die eine Gemeinsame Erklärung am <link url_id="1950"> verkündete. Zwar waren nur zwei Staatschefs zugegen, doch gedieh alles auch ohne den erhofften formellen Bündnispakt. Der Golfrat wurde 1981 gegründet, um Staaten vor der Islamischen Revolution im Iran <link url_id="1875"> und dem Iran-Irak Krieg zu bewahren. Die Mitglieder sind: Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und Oman.</p> <p>Doch knirschte Sand im Getriebe. Eigentlich sollten die Golfaraber das Abkommen im </p> <p>

<p> mit dem Iran begrüßen, denn deshalb lud sie Obama nach dem </p> <p>

<p> vom 2. April ein. Da der Finalpakt aber erst Ende Juni vorliegt, wenn überhaupt, blieb dieser Punkt offen. Die Araber stimmten insoweit in der Gemeinsamen Erklärung zu, als ein kontrollierbarer Pakt zu Irans Atomprogramm in ihrem Interesse liege. Dazu aber der saudische Außenminister Adil al-Jubair: Man wisse nicht, ob Teheran all dies akzeptiere.</p> <p>Was kam also heraus? Araber erhielten vorsorglich Garantien auf vielen Feldern und der Waffenbasar summt jetzt enorm. Amerikaner verpflichteten sich (im neuen Sektenkrieg der Sunniten und Schiiten) auf der sunnitischen Seite - gegen Iran und dessen Trupps wie die Hizballah in Libanon und Syrien, Hamas in Gaza und al-Huthi in Jemen. Im Ernstfall mag das Weiße Haus arabische Schritte am Golf mit beeinflussen und hat diese Partner für den eventuellen Krieg gegen Iran gewonnen. Doch zieht es Obama, der viel </p> <p>

<p> überlassen will, tief in die intrareligiösen Konflikte hinein. Gleich einer Eröffnungssalve feuerten abends iranische Boote im Golf auf einen Öltanker aus Singapur. Teherans Führer Ali al-Khaminai betonte, die </p> <p>

<p> weiter zu destabilisieren. Er sagte am 16. Mai, „unterdrückten Völkern“ voll beizustehen, etwa in Jemen, Bahrain und Palästina.</p> <p>Der gemeinsame Text verbrieft, den „</p> <p>

<p>“ in Irak, Syrien und Libyen zu zerstören sowie al-Qaida und ihre Ableger wie die an-Nusra Front. Das al-Asad-Regime habe jede Legitimität verloren. Das Strategische Forum Amerika-Golfrat bilanziere das im nächsten Jahr. Auffällig ist, dass Amerika und Golfaraber zu Israel-Palästina eine Zwei-Staaten-Regelung und den Aufbau Gazas erwarten, obzwar die Hamas regiert, die von Teheran abhängt und im Text als Taktik Irans gilt. Die Probleme sind alt.</p> <h2>Verlorenes Vertrauen</h2> <p>Nun legte sich Obama im Kampf der Ideologien, Sekten sowie Araber und Iraner fest, wie er einen Krieg zu vermeiden sucht. Da die Strategische Partnerschaft kein Bündnispakt ist, mag ein neuer Präsident diesen Kurs am Persischen Golf ändern. Dies trifft auf Grenzen bei jenen, die als Amerikas „major non-NATO ally” gelten wie Bahrain mit dem Hafen der 5. US-Flotte, Ägypten mit den Camp-David-Abkommen, Israel als Strategischer Alliierter, Jordanien im Friedenspakt mit Israel, Kuwait; sowie Pakistan an Afghanistans und Indiens Grenzen. Drei haben wohl je bis zu 200 Atomwaffen erzeugt: Indien, Israel und Pakistan.</p> <p>Vorerst erfahren Obamas neue Sicherheitsgarantien ihr Gewicht, speziell wenn es einen Finalpakt mit Iran gibt, aber auch im Krieg. Die </p> <p>

<p> drohten, auf dem Nukleargebiet alles anzustreben, was Iran erlaubt werde. Anwärter dafür wären auch Ankara und Kairo. </p> <p>

<p> stört dreierlei: dass Iran seine nukleare und ballistische Infrastruktur behält, dessen expansiver Kurs und dass in zehn Jahren Schranken eines Nuklearwettlaufs fallen.</p> <p>Uneins sind die Weltmächte. </p> <p>

<p> und </p> <p>

<p> decken Iran, wollen da Kernkraftwerke bauen. Deutsche Firmen erwarten einen Iran-Boom. Waffenhandel zog auch Präsident François Hollande am 13. Mai zu den Saudis. Hätten die Vereinten </p> <p>

<p> Vetomächte wie Ägypten, Brasilien, Deutschland, Indien und Japan, gäbe es Trümpfe. So befürchten Golfaraber, ein Atompakt verzögere nur Irans Griff zur Kernwaffe. Nordkoreas Beispiel warnt sie: Inspektionen versagten, es belieferte Syriens Reaktor (den Israel 2007 zerstörte) und testet nun Kernwaffen von U-Booten aus. Araber trauen also weder dem Iran noch der UN.</p> <h2>Zugzwang</h2> <p>Obama sagte am 11. Mai im Blatt ash-Sharq al-Ausat, Iran leite </p> <p>

<p>, der al-Asad stütze wie Libanons Hizballah, die Hamas in Gaza und die al-Huthis in Jemen. Die „falsche Version des Islam“, die „Teufelsideologie“, ließ </p> <p>

<p> offen. Die Lücke und offene „Rote Linien“ zum Chemiewaffeneinsatz in Syrien, „keine US-Bodentruppen“ und „keine Militärlösung gegen al-Asad“, lassen Araber zweifeln. Sie meinen, Obamas garantieloser Abzug aus Irak erlaubte Bagdads volle Schiitenmacht und den „</p> <p>

<p>“. Er bremst den Kampf gegen den </p> <p>

<p>, der weiter expandiert wie in Ramadi, und glaubt, den </p> <p>

<p> mit seinem aggressiven Kurs durch den </p> <p>

<p> bändigen zu können.</p> <p>Dies ist riskant. Obama brachte sich durch seine Fehlpolitik zum Islamismus und sein Zaudern in Syrien, Libyen und Iran in Zugzwang, der ihm diktiert, Golfaraber zu sichern und aufzurüsten. Ihr Status quo wackelt. Denn sie stehen vor harten Wenden vom Clan- zum Bürgerstaat. Ein golfarabischer Frühling kann zum islamistischen Frühling ausarten.</p> <p><emphasize>Wolfgang Schwanitz</emphasize>

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